Treffen mit der Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner
Am 23. Mai 2023 bringt der Vorstand unter der Leitung von Ricardo Brands da Silva die Anliegen unserer Fachgruppe am Schulamt in Bozen vor. Am einstündigen Gespräch nehmen neben den BG-Vorstandsmitgliedern Manuela Hochrainer, Jurgita Ubartaite und Elisabeth Hammer außerdem Inspektor Christian Alber, die Gewerkschaftsvertreter Hubert Kainz und Brunner Günther und René Niederwieser teil.
Zunächst stellt Inspektor Alber einige Unsicherheiten rund um den im August beginnenden zweijährigen Ausbildungslehrgang Ethik klar, der den Richtlinien einer Fortbildung folgt und weder eine neue Wettbewerbsklasse noch einen Vorrangstitel begründet. Aufgrund der hohen Nachfrage wird bereits über eine weitere Fortbildungsmaßnahme nachgedacht, genaues Format und Beginn sind noch nicht definiert. Die Schulamtsleiterin Falkensteiner weist darauf hin, dass noch kein fixer Startzeitpunkt für die allgemeine Einführung des Alternativfachs Ethik festgesetzt wurde und noch zu überprüfen sein wird, ob “das Angebot überhaupt die Bedürfnisse trifft”. Bereits existierende Modelle sollen weitergeführt, das Alternativfach schrittweise implementiert und die Werte-Erziehung von allen Fächern mitgetragen werden. Die Berufsgemeinschaft hebt dagegen die wesentliche Rolle des Religionsunterrichts in diesem Bereich hervor und die Hoffnung vieler RU-LP mit den Ethik-Stunden eine höhere Stundenverpflichtung an einem Schulstandort bekommen zu können. Die Vergabe der Ethik-Stunden erfolgt über die Schulführungskräfte je nach konkreten Ressourcen vor Ort. In jedem Fall ist sicher zu stellen, dass “Ethik” nicht neben dem RU zur Wahl steht, sondern das Alternativfach ist für Schüler*innen, die auf den Religionsunterricht verzichten.
Zur Problematik der geringen Stundenzahl des Religionsunterrichts an manchen Schulstandorten wird das Anliegen vorgebracht, über gekoppelte Ausschreibungen mit Integrationsstunden oder im Bereich Schulsozialarbeit nachzudenken. Nachdem die Bindung an Wettbewerbsklassen hier wenig Spielraum lässt, sollte in Zukunft bei den Ausschreibungen der Stellen für den RU zumindest der Hinweis auf zusätzliche ZIB-Stunden aufscheinen. Eine weitere Erleichterung wäre die Anrechnung des Fahrweges zwischen zwei Schulstandorten. Konkrete Zusagen in diesem Bereich können wir leider nicht erreichen. Eindringlich wird von allen Seiten darauf hingewiesen, dass alle Stunden zur Ausschreibung gelangen müssen und nicht von Direktor*innen zurückgehalten werden dürfen. Allfällige Unregelmäßigkeiten sind der Gewerkschaft bzw. Inspektor Alber zu melden.
Der Gewerkschafter Günther Brunner weist auf die besondere Belastungssituation der Reli-Lehrer*innen durch die Abmeldemöglichkeit, erzwungene Aufsichten im eigenen Unterricht und teils einen schweren Stand im Lehrer*innen-Kollegium.
Die Schulamtsleiterin Falkensteiner hört unseren Anliegen aufmerksam zu und notiert sich einige Anregungen. Am Ende des Gesprächs lädt sie dazu ein, immer die Schüler*innen im Blick zu behalten und die Freude am (Religions-)Unterricht auch nach außen zu vermitteln.
(protokolliert von Elisabeth Hammer)